Die Dritte Kraft: Der europäische Humanismus zwischen den Fronten des konfessionellen Zeitalters
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Die Historie zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert erfährt hier eine überraschende und großartige Interpretation. Schicht um Schicht wird der Firnis alter Geschichtsbilder abgetragen, bis das feine Aderwerk von Kausalitaten freiliegt – verästelt in den tiefen Grund der Vergangenheit hinein, verästelt auch in das Lebendige der Gegenwart. Ein großer Strom von Gestalten und Ereignissen: Savonarola und Jeanne d’Arc, der Kampf zwischen Frankreich und Habsburg, die Glaubensfehden im Mittelmeerraum und Deutschland, die Gestalten Luthers, Calvins und ihre Gegenspieler. Heers grundsätzliche These: Europa wurde nicht allein von den beiden Kampfgruppen geprägt, deren Spätformen man Reformation und Gegenreformation genannt hat. Zwischen diesen Fronten stand die schöpferische Potenz des Humanismus: als *politische* Kraft am Hofe Karls V., des österreichischen Ferdinand und anderer Fürsten, als *religiöse* Kraft im kurialen Rom, das bereit gewesen wäre, Erasmus von Rotterdam zum Kardinal zu erheben, als *geistige* Kraft in den Herzen der großen Europäer. Die im Innersten verwandten Kräfte von Reformation und Gegenreformation siegen nur scheinbar über den Humanismus, der sich im Untergrund verbirgt, zur spirituellen Résistance wird – und so die Einheit Europas bewahrt. Der Kampf freilich ist nicht abgeschlossen: wir stehen fechtend mitten darin. Source: OpenLibrary
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1Die Dritte Kraft
Der europäische Humanismus zwischen den Fronten des konfessionellen Zeitaltersdatum vydání: 1959publisher: S. Fischer Verlag
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